Helga Eitz - Kopfgespräche
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Kopfgespräche 1

Die Klage der MA´AT

 

Ich, Ma´at, verkörpere das Wesen der Schöpfung im Gegensatz zum Urchaos.

 

Man nannte mich in den verschiedenen Dynastien Göttin der Ausgewogenheit, des Gleichgewichts aller Dinge und Geschehnisse, der Ordnung im Himmel und auf Erden sowie im Verhältnis zwischen den beiden Bereichen. Die ErhaltunG der Weltordnung war mein oberstes GesetZ. 

 

Meine Aufgabe war es, für Wahrheit, Recht und Gerechtigkeit zu sorgen, um das menschliche Zusammenleben zu erleichtern und zu gewährleisten. Dies zu verteidigen machte Pflicht und Würde eines ägyptischen Herrschers aus.

Ich besaß nie eine eigene Verehrungsstätte in Ägypten, doch es gab kaum einen Tempel, in dem mein Bild nicht vorhanden war. Ich wurde als junges Mädchen dargestellt mit einer Feder am Kopf. Die Herrscherin Hatschepsut betonte in ihrem Regierungsprogramm: „Ich vergrößere die Ma´at.“ und Echnaton verewigte mich in seinem „Sonnenhymnus“.

 

Die Menschen die nach uns kamen, sind davon überzeugt, daß die Welt ihnen gehöre. Sie glauben daran, daß die Götter ihnen das Schicksal bestimmt haben, die Erde zu erobern und damit zu beherrschen.

Kopfgespräche 2

Schließlich nahmen sie den Göttern die Welt aus den Händen, um endlich frei von ihnen zu sein, und begannen, das für uns heilige Gleichgewicht zwischen Himmel – Erde – Wasser zu zerstören.

 

Da der Mensch unvollkommen ist, wird er Schaden anrichten, wo er ein Paradies schaffen sollte. Er zerstört das Gleichgewicht der Erde und damit die heilige Weltordnung.

 

Ich klage an...................

Quellenangabe:

 

Frauen im Alten Ägypten

Peter H. Schulze

Lübbe Verlag 1987


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